Neue DVD erschienen in der Edition ‘Hannover-Film’: Jugend- und Drogenhilfe um 1980

Die vorliegende DVD ist die fünfundzwanzigste in der Reihe „DVD-Edition Hannover-Filme“, in der bisher 50 historische Dokumentarfilme und Filmdokumente publiziert wurden. Anders als in den meisten Filmen stehen diesmal nicht städtebauliche Themen, bestimmte Ereignisse oder Gebäude im Mittelpunkt, sondern soziale Aktivitäten und Probleme in der Stadt Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre mit besonderem Blick auf junge Menschen. Nebenbei treten natürlich auch Teile des damaligen Stadtbildes in Erscheinung.

JUGEND IN UNSERER STADT ist ein Film der UTV-Film von Wolfgang Borges (1938-2014), der für Drehbuch und Regie zeichnete, neben anderen auch die Kamera führte sowie als Sprecher agierte. Von Wolfgang Borges ist bereits der Film DER ROTE FADEN aus dem Jahr 1975 in der „DVD-Edition Hannover-Filme“ erschienen. Neben seiner Filmarbeit ist Borges als Gründer und Leiter des Niedersächsischen Bergbaumuseums bekannt geworden.

EINFACH NUR DA SEIN ist einer der wenigen Hannover-Filme, die weder von der Stadt in Auftrag gegeben, noch von einem ansässigen Hannover-Filmer hergestellt wurden. Das bei München ansässige Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU), eine Einrichtung der Bundesländer, initiierte und produzierte den Film, da es auf die innovative Drogenberatungsarbeit in Hannover aufmerksam geworden war. Regisseur war Bernt Lindner, in den 1990er Jahren Vorsitzender des Bundesverband Jugend und Film (BJF).

Die Neuherausgabe der beiden Filme auf DVD erfolgt in Kooperation mit den Dezernaten Bildung, Jugend und Familie und Soziales und Integration der Stadt Hannover. Um die in den Filmen thematisierten sozialen Aktivitäten und Probleme in den historischen Kontext einordnen zu können, gibt es entsprechende Beiträge von Katrin Helmerichs-Naujok, Fachbereich Jugend und Familie/Peter Hoffmann und von Frank Woike, Beauftragter Sucht und Suchtprävention.

Zu dem Film EINFACH NUR DA SEIN gibt es außerdem einen Bericht zur Entstehung von einem der maßgeblichen Akteure im Film: Der damalige Straßensozialarbeiter Alfred Lessing erinnert sich über 40 Jahre nach der Produktion an die Dreharbeiten. Dass eine Neuherausgabe dieses Films überhaupt wieder aktuell wurde, ist nicht zuletzt Peter Hoffmann vom Kino im Sprengel in Hannover zu verdanken, der eine Kopie des Films im Jahr 2022 entdeckte, die die Grundlage für die Digitalisierung und Neuherausgabe bildete.

Allen Mitwirkenden gilt der ausdrückliche Dank der Herausgeber.

Dr. Peter Stettner

 

 

 

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